Allan Kardec

Allan Kardec und seine Arbeit für den Spiritismus

Allan Kardec wurde 1804 unter dem bürgerlichen Namen Hippolyte Rivail in Lyon geboren. Das Pseudonym Allan Kardec legte er sich erst später als Schriftsteller „Spiritistischer Werke“ zu.
Rivail machte seine Ausbildung bei Johann Heinrich Pestalozzi im schweizerischen Yverdon. Nach seiner Ausbildung wurde Rivail Lehrer und kehrte 1828 nach Frankreich zurück. Er kaufte sich eine leicht heruntergekommene Bildungseinrichtung (Schule) in Paris und unterrichtete dort Jungen in Mathematik, Physik, Chemie, Astronomie, Humanbiologie und vieles mehr. 1830 mietete er auf eigene Kosten eine kleine Halle, in der er kostenlos über 10 Jahre hinweg Kinder mittelloser Eltern in den Grundfächern unterrichtete.
Im Jahre 1854 machte Rivail das erste Mal Bekanntschaft mit dem Phänomen der „rückenden Tische“, von dem ihm ein Freund berichtete. Zu diesem Zeitpunkt stand Rivail diesem Phänomen noch mehr als skeptisch gegenüber. Er ließ sich im folgenden Jahr dazu überreden an einer Seance teilzunehmen, um sich ein genaueres Urteil bilden zu können. Zu dieser Sitzung stellten sich die genannten Phänomene ebenfalls ein und der Tisch begann sogar zu schweben. Die Glaubwürdigkeit dieser Ereignisse stand für Rivail völlig außer Frage. Doch glaubte Rivail nicht an eine zauberhafte Kraft, die dort am Werke war, sondern er war vielmehr der Meinung, dass sich während dieser Seance ein bis dato unbekanntes physikalisches Naturgesetz manifestiert hat, dem die Bewegungen des Tisches zugrunde lagen. Auch die Theorie des „animalischen Magnetismus“ war zu dieser Zeit weit verbreitet und Rivail brachte diese Theorie in Zusammenhang mit dem Geschehen. Wenig später kam die Verständigung mit Geistwesen unter Zuhilfenahme improvisierter Schriftverfahren zustande. Rivail war davon überzeugt, dass die aufgezeichneten Botschaften von Geistwesen aus einer Jenseitswelt stammten. Und mit den Seelen bereits verstorbener Menschen ist es so nun möglich Kontakt aufzunehmen. Rivail selbst besaß die Fähigkeiten eines Mediums nicht und daher beschloss er, aufgrund seiner Forschungstätigkeit im Bereich des Spiritismus mit diversen Medien zusammenzuarbeiten. Er formulierte jede Menge verschiedene Fragen über ein Leben nach dem Tode und andere philosophische Erkenntnisse. Diese Fragen stellte er mithilfe verschiedener Medien an die Geisterwelt. Am 18. April 1857 erschien dann unter dem Pseudonym Allan Kardec, Rivails erstes Werk mit dem Titel „Buch der Geister“. In diesem Buch sind 1019 Antworten der Geister auf ebensoviele Fragen Rivails zu der Natur der Geisterwesen, ihrer Welt und der Wechselbeziehung zwischen der irdischen und der Geisterwelt abgedruckt. Eine bunte Sammlung von Fragen und Antworten. Bis 1868 sollten noch weitere 4 Werke erscheinen.
Das Buch der Geister (1857)
Das Buch der Medien (1861)
Das Evangelium nach dem Spiritismus (1864)
Der Himmel und die Hölle (1865)
Die Genesis nach dem Spiritismus (1868)
In seinem letzten Werk versucht Rivail Religion und Naturwissenschaft in Einklang zu bringen. Es geht hierin die Frage nach dem Ursprung des Universums und des Lebens nach. Fragen, die auch heute noch genauso aktuell von uns in der Metaphysik behandelt werden. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt und stellen auch heute noch die Grundlage der spiritistischen Lehre dar.
Ab Januar 1858 veröffentlichte Rivail eine monatliche Zeitschrift, die sich mit Themen und Aufsätzen über verschiedene spiritistische Theorien befasst. Die „Revue Spirite“ erscheint auch heute noch.
Rivail ist im Alter von 65 Jahren am 31.März 1869 verstorben.
Wichtige Glaubenselemente seiner Lehre sind:
Gott hat das Universum erschaffen und es existiert eine materielle sowie ein spirituelle Welt. (Dinge) besteht aus…
Seelenwanderungslehre
Christliche Ethik integriert im Spiritismus
Spirituelle Sitzungen dienen nicht dem Blick in die Zukunft, sondern einer geistigen Höherentwicklung/Medien haben eine Gabe Gottes

Die Theosophische Gesellschaft
Ihre Gründung erfolgte am Abend des 8.September 1875 in New York. Zu den Gründungsmitgliedern der ersten Stunde gehörten 16 Personen, von denen die meisten bereits in Henry Olcotts privatem „Miracle Club“ Mitglieder waren. Dennoch war die Theosophische Gesellschaft vor allem das geistige Kind von:
Bilder : Helena P.B., Henry S.O., William Q.J.
Die Theosophische Gesellschaft beschäftigt sich hauptsächlich mit spiritistischen und esoterischen Phänomenen. Sie dient der Aufklärung jener und dem Austausch von Gedanken, Informationen und Erkenntnissen auf diesen Gebieten.
Auch heute noch existieren Ableger, die sogenannten Logen, überall auf der Welt. Der Begriff Loge entstammt der freimaurerischen Tradition der Theosophischen Gesellschaft, gemäß den Einflüssen einiger freimaurerischen Mitglieder. In ihren Zirkeln wird heute noch wie damals über alles Spirituelle, Okkulte und Esoterische vorgetragen und diskutiert.
Vorgeschichte
Bereits ein Jahr, bevor sich die T.G. gründen sollte, machten Helena P. Blavatsky, Henry S. Olcott und William Q. Judge Bekanntschaft miteinander. Alle drei waren fasziniert vom Spiritismus und Okkultismus. Besonders Helena P. Blavatsky (Madame B.) war zu diesem Zeitpunkt schon eine Berühmtheit in der Spiritismus-Szene. Sie behauptete selber mit der Geisterwelt (in Form eines Mediums durch ihre medialen Kräfte) in Kontakt zu stehen.
B. lernte zweifelsohne zahlreiche esoterische Systeme, Religionen und Philosophien auf ihren Reisen durch die Welt kennen, durch die sie auch an so manchen Geheimnissen gelangt sein könnte.
W.Q.Judge war schon von früh an mit esoterischen, sowie spirituellem Wissen vertraut und damit sozusagen aufgewachsen. Er verlor nie das Interesse daran und wollte sich gerne noch weiter in die Materie vertiefen.
H.S. Olcott hatte noch nicht solange Berührung mit der Materie. Er war aber vor allem dem Spiritismus verfallen.
H.P. Blavatsky gründetet bereits 1871 in Kairo die „Socitie Spirite“ (Spirituelle Gesellschaft), in der sie angeblich den Mediumismus erforschen wollte. Doch löste sich diese Gesellschaft rasch wieder auf.
Im Mai 1875 rief H.S. Olcott den privaten „Miracle Club“ ins Leben. Er sollte vor allem der Erforschung paranormaler Phänomene, insbesondere der Erforschung des Spiritismus dienen. Olcott war ganz begeistert von der Vorstellung selber an der Forschung des Paranormalen teilzuhaben, ja sie gar zu leiten. Die Begeisterung ließ auch nicht nach, als Blavatsky ihr Missfallen, zumal sie ja selber gescheitert war, über dieses Vorhaben kundtat. Doch die Bestrebungen Olcotts sollten ebenfalls umsonst sein. Nachdem eine ganze Reihe von Betrugsfällen während abgehaltener Seancen in den USA bekannt wurde, distanzierten sich die Mitglieder von Olcotts Club mehr und mehr vom Spiritismus, sodass dieses Projekt als gescheitert angesehen werden musste und das, ohne dass jemals eine Seance mit einem Medium im Miracle Club abgehalten wurde.
Die Mitglieder des Clubs pflegten jedoch die Bekanntschaften zueinander und blieben im engeren Kontakt
Am 7.September 1875 hielt der Ägyptologe und Freimaurer George Henry Felt in der New Yorker Wohnung von Madame Blavatsky einen Vortrag über Ägypten.
Nach kurzer Zeit begann eine Diskussion über die Mythologie der alten Ägypter und deren Bezug zu Magie und Okkultismus.
Felt behauptete, er sei selber in magische Rituale eingeweiht worden und verfüge über magische Fähigkeiten, so der Beschwörung von Geistern, Nymphen und Gnomen. Diese wollte er zu einem späteren Zeitpunkt demonstrieren und unter Beweis stellen.
Diese Gespräche über geheimnisvolle und okkulte Rituale veranlassten Olcott wieder darüber nachzudenken, ob es nicht doch sinnvoll wäre eine Gesellschaft zu gründen, die sich dieser Thematik annimmt. Damit loderte das alte Feuer der Faszination in Olcott wieder auf und er fragte Judge nach seiner Meinung dazu. Dieser hatte generell nichts dagegen einzuwenden. Und Blavatsky erklärte sich ebenfalls bereit, erneut einen Versuch zu starten eine Gesellschaft, die sich den spiritistischen Phänomenen annahmen zu gründen.
So kam es, dass man sich bereits am nächsten Abend, den 8.Sept. 1875, wieder in M. Blavatskys Wohnung traf, um die Gründung einer neuen Gesellschaft bekanntzugeben: die Theosophische Gesellschaft.
H.S. Olcott wurde zum Präsidenten der Gesellschaft erklärt und das Amt des Vize P. übernahm George H. Felt. Madame Blavatsky übte das Amt des Correspanding Secretary (Pressesprecherin) aus.
Die anderen Personen, die die Gründungsurkunde unterzeichneten, waren vor allem ehemalige Mitglieder von Olcotts „Miracle Club“. Ein weiteres prominentes Gründungsmitglied der T.G. war der Philosoph und Parapsychologe James Hervey Hyslope. Dieser sollte später Mitglied der 1885 gegründeten ASPR werden und bis zu seinem Tode im Jahre 1920 ihr Präsident bleiben.
Anhang: März 1885 war auch das Jahr, in dem H.P. Blavatsky von Dick Hodgson, einem von der SPR beauftragten Mitglied der ASPR als Betrügerin, was ihre medialen Fähigkeiten anbelangte, entlarvte.
Bericht Hodgson: „Was uns (SPR) betrifft, so halten wir sie (Blavatsky) weder für das Sprachrohr verborgener Seelen, noch für eine rein vulgäre Abenteurerin; wir meinen, dass sie es verdient, der Welt als eine der vollendetesten und interessantesten Hochstaplerinnen der Geschichte in Erinnerung zu bleiben.“
Dies tat M.B. Ruhm in der spiritistischen Szene keinen Abbruch. Sie ist bis zum heutigen Tage eine der schillerndsten Medien, die die Welt je sah.